Love for sale

Besuch bei Prostituierten mit den Augen eines Freiers

Viele Männer haben schon im Bett von Mariella gelegen und ihre eigene Lust befriedigt. Wie viele es vor ihnen waren, ist den Freiern egal. Ob Natascha ein Fantasiename oder ihr richtiger Name ist, ist nicht wichtig. Ob der »Arbeitsplatz« gepflegt ist oder nicht, spielt kaum eine Rolle. Sie haben ihre Prostituierte gewählt und wollen nur das eine - ihrem Sextrieb folgen.

Die Fotos zeigen, wie Freier Prostituierte in ihrem Arbeitsbereich wahrnehmen. Was erwartet sie und vor allem, was sehen sie, wenn sie das Zimmer der Prostituierten betreten? Ich fotografiere aus Sicht der Freier - wenn die Frauen in den Zimmern stehen, knien oder liegen. Was macht an - was törnt ab? Ich bitte die Frauen, die Posen einzunehmen, auf die ihre Kunden am meisten stehen und drücke auf den Auslöser. So anonym wie das Geschäft mit dem Sextrieb selbst, zeigen auch die Fotos keine Gesichter.

 

Was Freier wollen

Prostituierte erzählen, was Freier erwarten. Was macht Männer an, welche Praktiken wünschen sie? Kann »Mann« in dieser fremden Umgebung Lust empfinden?:

»Manche Männer lassen sich von einer Prostituierten einen blasen, nicht aber zu Hause, weil sie es als zu erniedrigend für ihre eigene Frau finden«. »Es ist auch ein Ausleben des eigenen Fetisch, den einem der Partner nicht erfüllen mag«. »Ich war schon bei Kunden zu Hause, während die Ehefrau auch dort war und sich in ihr eigenes Zimmer zurückzog - wahrscheinlich besser sie weiß, mit wem und wann ihr Mann fremdgeht, als die Kontrolle darüber zu verlieren«. »Bei mir ist mein Arsch am begehrtesten - alle stehen auf Anal«. »Meine Kunden wollen am liebsten nur lecken«.

Ich erfahre, dass es Putzsklaven gibt, die freiwillig die Zimmer der Frauen säubern.

 

Was Freier sehen

Die Zimmer sind teilweise sehr persönlich eingerichtet. Es gibt aber auch Zimmer, die lieblos möbliert sind. Selbst nach einem Wechsel der Prostituierten sehen sie genauso aus wie vorher. Der obligatorische Abfalleimer für die benutzten Präservative ist in jedem Zimmer präsent. Die Schale mit frischen Präsern, die Kleenexrolle und verschiedene Dildos machen deutlich, worum es geht. Manchmal läuft zur Animation auch noch ein Sexvideo. Viele Schuhe, meist hochhackig sexy, bekomme ich zu sehen. Die Frauen zeigen mir ihre Unterwäsche, die mit zum Verführungsprogramm gehört. Teils hochwertig, teils billige Fummel, der nur schnell übergeworfen werden. Fast überall liegt ein süßlicher Duft in der Luft, manchmal auch mit Duftkerzen und Räucherstäbchen vermischt.

 

Die Gier nach Sex und Geld



Viele Frauen erzählen, dass sie Stammkunden haben und dass die Kunden aus allen Schichten zu ihnen kommen: arm, reich, Akademiker oder Handwerker. Es gibt für jeden Freier und seine Vorlieben die passende Prostituierte - egal ob jung, alt, schlank, mollig, kleiner Busen, große Oberweite, echte Brüste oder Silikontitten. Heute wählen die Freier oft per Internet ihre Sexgespielin aus.
Auch die Frauen sind nicht immer, wie ich vermutet hatte, fremdbestimmte Sexsklavinnen. Wie ihre Freier sind sie nicht selten ihrem eigenen Trieb verfallen: Sie wollen das schnelle Geld.

Arbeitsweise bei diesem Projekt

Die Aufnahmen sind mit einer einfachen Kompaktkamera mit integriertem Blitz entstanden. Die gewählte Brennweite entspricht in etwa der normalen menschlichen Wahrnehmung. Eine schnelle, teils hektisch-atemlose Fotografie sollte dadurch möglich sein, ohne dass das technische Equipment behindert. Die Bildbearbeitung wurde auf ein Minimum reduziert - die Farbigkeit so belassen - mal mehr oder mal weniger durch das vorhandene Raumlicht beeinflusst.